Ohne Software läuft gar nichts! Das ist jedem von uns heute klar und wir alle nutzen eine Menge verschiedener Programme, Apps und Dienste, die uns den Alltag erleichtern oder für Zerstreuung sorgen sollen. Das Internet ist heute so wichtig für uns wie Strom oder Benzin. Es hat unser Leben verändert und das auf ganz unterschiedliche Art und Weise.
Die Software, die wir verwenden muss natürlich programmiert werden und das bedeutet in erster Linie eine ganze Menge Arbeitsstunden. Jedem hier sollte klar sein, das Arbeitszeit nicht kostenlos ist und somit Geld kostet. Niemand möchte umsonst arbeiten und es ist einfach nur logisch, dass die Entwickler für ihre Arbeit bezahlt werden müssen.
Allerdings ist Software ein Produkt, das man beliebig oft kopieren kann und somit unbegrenzt viele Kopien verkaufen. Deshalb stellt sich hier direkt die Frage, welchen Wert hat eine Anwendung eigentlich!
Aus diesem Grund hat man Lizenzverträge eingeführt, was im Grunde nichts weiter ist, als eine Nutzungsvereinbarung. Diese Vereinbarungen klären genau, wie die Software eingesetzt werden darf. Es wird geregelt wie viele Nutzer die Software einsetzten können, oder in welchem Zeitrahmen man die Anwendungen nutzen darf. Im Grunde ist das nichts anderes als ein Mietvertrag, der ganz klar regelt, was erlaubt ist und was nicht. Es ist wichtig zu verstehen, dass einem die Software nicht gehört! Sie bleibt Eigentum der Entwickler, man erkauft sich nur das Recht sie unter bestimmten Bedingungen nutzen zu dürfen.
Dieses Geschäftsmodell basiert meistens auf Einschränkungen, die nur darauf abzielen den Nutzer zu irgendeiner Premiumlizenz zu drängen. Ein gutes Beispiel hier ist Microsoft Office.
In einer Welt, in der die Digitalisierung ein zentrales Thema ist und für uns alle die Zukunft bedeutet, dürfen wir benachteiligte Menschen nicht ausschließen. Es darf nicht sein, dass grundlegende Anwendungen nicht allen Menschen zur Verfügung stehen, zumal heute der Umgang mit gewissen Programmen in vielen Jobs vorausgesetzt wird. Es beißt sich, dass sich Softwarekonzerne aggressiv auf den Markt drängen und der Konkurenz keine Luft lassen und gleichzeitig der Zugang zu dieser Software nicht für alle ermöglicht
Die meisten von uns setzen heute Programme oder Apps ein, die nichts kosten. Man lädt sich einfach irgendwas aus dem Internet und damit hat es sich.
Allerdings wird dabei nirgends erwähnt wie die Entwickler damit ihren Löhne verdienen. Denn hier kommen nicht selten Ihre Daten ins Spiel. Nutzerdaten sind wertvoller als Gold, wenn man sie richtig verwerten kann. Google verdient genau damit eine Menge Geld und man kann sich leider kaum noch dagegen verwehren. Transparenz sucht man hier vergeblich.
Auch hier gibt es immer ganz klare Lizenzbestimmungen und auch hier gehört die Software weiterhin dem Entwickler und man hat nur die Erlaubnis die Anwendungen zu nutzen.
Ein weiteres Geschäftsmodell ist es Software zwar völlig gratis anzubieten, aber wichtige Funktionen nur gegen Bezahlung freizuschalten. Das wirkt zwar auf den ersten Blick fair, aber bei näherer Betrachtung stellt man fest, dass es hier häufig zum Missbrauch kommt, weil die vermeintlich kostenlose Software ohne diese Funktionen unbrauchbar ist. Hier wird nur versucht potentielle Kunden anzulocken und zu binden. Bei Spielen kommt das recht häufig vor, aber auch bei Apps auf den mobilen Geräten und bei vielen Anwendungen, die als Gratissoftware angeboten wird. Hier fehlt häufig jegliche Transparenz, so dass man vor der Installation oft nicht weis, worauf man sich einlässt.
Eine weitere Unart ist es, Werbung jeglicher Art auf auf dem Desktops zu platzieren! Es kommt sehr häufig vor, das Endgeräte uns mit Reklame belästigen, die wir nicht umgehen können. Meistens sind es Empfehlungen für Apps oder Anwendungen, die unbedingt kaufen soll. Meist Office, Antivieren-Programme, irgendwelche Anwendungen die unsere Geräte sicherer und schneller machen sollen. Das passiert meist bei günstigeren Geräten und zeigt deutlich, dass wir keine Kontrolle über unsere Rechner und Mobilgeräte haben.
Wenn man die Situation heute also nüchtern betrachtet, haben wir es mit Software zu tun, die uns einschränkt, unserer Nutzerrechte missachtet uns ausspioniert und uns zum Kaufen animieren soll. Ein Computer sollte für uns arbeiten und nicht gegen uns. Würden Handwerker ihre Werkzeuge unter den gleichen Bedingungen erwerben, wie es in der digitalen Welt üblich ist, würden die Preise enorm steigen, denn es wäre nicht mehr möglich Werkzeug zu verleihen, zu reparieren oder modifizieren, man wäre regional oder zeitlich gebunden und jeder Hersteller wäre inkompatibel zu all den anderen. Klingt irrsinnig? Auf unseren Rechnern oder Smartphones haben wir uns längst daran gewöhnt und wir halten es für ganz normal und selbstverständlich.
Man darf man natürlich nicht jede Softwareschmiede verteufeln, nur weil sie versucht Geld zu verdienen. Eine Firma die nicht auf Gewinn aus ist, kann nicht lange überleben. Allerdings dürfen Nutzerrechte nicht verletzt werden und Datenschutz ist keine nette Geste sondern ernste Angelegenheit.
Aber es geht auch anders
Es gibt sie, Software die frei zugänglich ist. Anwendungen, die einfach nur funktionieren und deren Nutzung an keinerlei Bedingungen geknüpft ist. Es gibt tatsächlich Softwarelizenzen, die darauf aufgerichtet sind, die rechte der Nutzer und deren Freiheiten zu respektieren.
Es gibt seit Jahrzehnten eine Gemeinschaft, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Software zu programmieren, die für jedem Menschen frei zugänglich ist. Software die benutzt, geteilt und angepasst werden darf und das ohne irgendwelche Bedingungen oder Einschränkungen. Ganze Betriebssysteme stehen der Allgemeinheit zur Verfügung und warten nur darauf heruntergeladen und benutzt zu werden. GNU/Linux ist hier wohl der bekannteste Vertreter, auf den ich später nächer eingehen möchte.
Die Free Software Fondation hatte schon in den 1980ern definiert, was freie Software ist, beziehungsweise welche Regeln für sie gelten soll:
„Freiheit 0“: Die Freiheit, das Programm auszuführen, wie man möchte, für jeden Zweck. „Freiheit 1“: Die Freiheit, die Funktionsweise des Programms zu untersuchen und eigenen Bedürfnissen der Datenverarbeitung anzupassen.* „Freiheit 2“: Die Freiheit, das Programm weiterzuverbreiten und damit seinen Mitmenschen zu helfen. „Freiheit 3“: Die Freiheit, das Programm zu verbessern und diese Verbesserungen der Öffentlichkeit freizugeben, damit die gesamte Gemeinschaft davon profitiert.* (Quelle FSFE und Wikipedia)
- Für die Freiheiten 1 und 3 ist der Zugang zum Quelltext Voraussetzung, da sonst das Verändern eines Programms schwierig bis unmöglich ist.
Das der Quellcode zur Verfügung gestellt werden muss, macht die freie Software erst zu dem, was sie eigentlich ist! Nämlich ein Werkzeug, dass uns garantiert, frei zu arbeiten
Klar, die meisten von uns können mit dem Quellcode nichts anfangen. Das geht mir genauso, obwohl ich das sehr bedauere. Trotzdem profitieren wir alle davon, denn nur so ist es möglich das Außenstehende nach Fehlern suchen können. Würde ein Entwickler Code einbauen, der uns zum Beispiel ausspioniert, oder Daten weiterleitet, würde das auffallen und das kommt bei den Meisten gar nicht gut an.
Aber auch Sicherheitslücken können durch einen offen Quellcode entdeckt und sehr schnell geschlossen werden. Solchen Lücken werden in der Regel offen kommuniziert, was meiner Meinung nach sehr vertrauenerweckend ist. …………
Der Beitrag ist noch lange nicht fertig, Kritik ist aber jederzeit erwünscht. In den nächsten Tagen wird hier weiter gearbeitet. Versprochen!
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